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claudi chaos

Jan 11, 2010

die EZLN

by claudi chaos — last modified Jan 11, 2010 02:05 PM
Filed Under:

Die EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional – zu deutsch: Zapatistische Armee zur nationalen Befreiung)
[siehe auch:  Zapatistas]

Motto: "preguntando caminamos" (fragend schreiten wir voran)


[http://vivirlatino.com/i/2009/01/ezln_med.gif]

Die EZLN wurde bereits 1983 begründet; der Name ist eine Referenz an Emiliano Zapata, einen der historischen Führer der mexikanischen Revolution
international bekannt wird die Vereinigung mexikanischer Indigene nach den Aufständen und Landbesetzungen von 1994 gegen den, in diesem Jahr in Kraft tretenden, nordamerikanischen Freihandelsvertrag (NAFTA).

Aufgrund mangelnder Verhandlungsbereitschaft seitens des
mexikanischen Staates wurde eine Räteregierung (die so genannte ‚gute Regierung’) errichtet, die versucht, sich nach den Anliegen der Menschen zu richten. „Das Volk befielt und die Regierung gehorcht“ (Versammlung der ‚guten Regierung’ 2006, La Garrucha) Die Bedürfnisse sollen von den zuständigen SprecherInnen
(Commandant@s) vor Ort ermittelt werden.

Zuständigkeiten wie Bildung, Gesundheit, Handel und Landwirtschaft werden unabhängig und autonom von der Zentralregierung organisiert. Entscheidungen werden in den fünf regionalen Verwaltungszentren (‚Caracoles’) besprochen und demokratisch beschlossen um sie
anschließend in den 38 zapatistischen Landkreisen kollektiv umzusetzen.

Von der EZLN werden unter anderem universalistische Anliegen wie „Demokratie, Freiheit und Gleichheit für alle“ (Commandanta Esther 2006), Würde, kollektive Landrechte etc. gefordert.

Anzumerken ist hier, dass in der zapatistischen Bewegung auch patriarchale Strukturen hinterfragt und bekämpft werden (vgl. hierzu das ‚revolutionäre Frauengesetz’, welches 1993 verabschiedet wurde) und viele Frauen eine tragende politische Rolle (vgl. zB. Pariser Commune, RAF u.a.) spielen.
Es gibt immer wieder Angriffe seitens der staatlichen Armee sowie auch von rechten Paramilitärs; zudem kommt es zu Falschmeldungen oder Geldverteilungsaktionen seitens der Regierung, um die zapatistische Bewegung zu spalten.

Bekannte Aussprüche/Parolen:
-Alles für alle, nichts für uns allein.
-Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit
-Für eine Welt, in der viele Welten Platz haben!

 [http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Subcomandante_Insurgente_Marcos]

Als wichtiger Sprecher der Zapatistas gilt Subcomandante Marcos.
Dies ist das Pseudonym eines mexikanischen Revolutionärs der Zapatistas. Über seine wahre Identität gibt es nur Spekulationen, die Maskierung und die Nicht-Veröffentlichung seiner Biographie erklärte er zum Programm dieser Bewegung.

Zum einem symbolisiert der Name „Subcomandante“, dass Marcos den Entscheidungen des CCRI-CG

untergeordnet ist, zum anderen ist diese Bezeichnung eine ironische Umkehrung der militärischen Rangordnung.

Zitat Marcos:"Es ist nicht nötig, die Welt zu erobern. Es genügt, sie neu zu schaffen."

 

vgl.:
http://www.ezln.org.mx/index.html und http://www.chiapas.ch
-Kastner, Jens (2007a): …sich durch Fragenstellen nicht selbst hypnotisieren. Instituierung lokalisieren, Autonomie entwerfen.
URL: http://eipcp.net/transversal/0707/kastner/de/print
-Kastner, Jens (2007): Alles für alle! Kulturelle Differenz, soziale Gleichheit und die Politik der Zapatistas. Wien.
URL: http://eipcp.net/transversal/0607/kastner/de/print
-Ressler, Oliver/Waibel, Tom (2006): Die gute Regierung der Zapatistas. Mit Beiträgen von Subcommandante Marcos, Commandanta Ester, Commandante Tacho, Commandante Moises, Coni Aguilar Suarez.
URL: http://eipcp.net/transversal/0805/resslerwaibel/de/print
-http://www.mexiko-lexikon.de
-wikipedia.org

 

 

 

Amann, Mark: go.stop.act!

by claudi chaos — last modified Jan 11, 2010 02:02 PM
Filed Under:

Amann, Mark (2007): go.stop.act!. Frankfurt am Main: Trotzdem Verlag, 2. Auflage.

 

Karnevalartige Demonstrationen, Lachparaden, Reclaim The Streets-Parties, verschiedene Formen von Straßentheater, Aktionen mit Großpuppen, subversive Street Art mit Graffiti, Postern und Aufklebern, Demo-Blöcke in Pink und Silber, Radical Cheerleading, Samba-Gruppen und Demo-Marschkapellen, Flash Mobs, Critical Mass-Fahrradtouren, Radioballette, Sitzblockaden auf der Datenautobahn, überraschende öffentliche Videovorführungen ... – die Palette kreativer politischer Aktionen hat in den letzten Jahren an Farben und Formen gewonnen.

Mit dem Entstehen der neuen globalen Protestbewegungen, sowie einhergehend mit der Verschärfung der neoliberalen Verhältnisse auch in unserer Gesellschaft, findet ein Wiederaufleben von Aktivismus auf breiter Basis statt: Alte Aktionsformen werden wiederentdeckt, vermischen sich, verändern sich in neuen Kontexten. Neue Aktionsformen entstehen aus dem Zusammentreffen von Aktivismus, Kunst und (neuen) Medien, entwickeln sich auf der Basis horizontaler Vernetzungen und Organisationsweisen.

Protest und Widerstand sind notwendiger denn je, und machen zudem Spaß, sind gewitzt, bunt, kreativ, aber auch unberechenbar, bissig und direkt.

In go.stop.act! berichten politische AktivistInnen und KünstlerInnen über ihre Erfahrungen und geben Hinweise für all jene Gruppen aus NGOs, autonomen Zentren, Gewerkschaften, Jugendverbänden, Kirchengemeinden, Selbsthilfeinitiativen etc., die auf kreative Art für ihr Anliegen Aufmerksamkeit schaffen wollen

Mit 19 Kapiteln, 12 großformatigen Fotos und 41 Illustrationen erzählt go.stop.act! Protestgeschichten,

bringt Ideen und Tipps.

vgl: http://www.jpberlin.de/m.amann/go.stop.act.htm

 

 

 

 

Sturmhaube/ Hasskappe/Hassmaske

by claudi chaos — last modified Jan 11, 2010 01:57 PM
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Die Sturmhaube
 ...dient neben Kälte/Witterungsschutz (Sturmhaube/Schimaske) und hygienischen Gründen (beim Motorradfahren gegen Schweiß am Helm)

 Zweckentfremdet wird sie auch zum Identitätsschutz / zur Vermummung verwendet und wird in diesem Zusammenhang manchmal auch Hasskappe/Hassmaske genannt.
 

 sturmh
[http://www.armeeverkauf.de/sturmhaubebalaclava-1loch-oder-3loch-p-47.html?ref=3]
 
Eine Sturmhaube (Sturmmaske, Skimaske, Schlupfmütze, Hasskappe, Balaklava, Balaclava etc.) ist eine den ganzen Kopf und den Hals umhüllende Kopfbedeckung, die entweder nur das Gesicht oder auch nur Augen und Mund freilässt.
 
 In den achtziger Jahren wurden (Sturm)Hauben und Helme oft von den sogenannten 'Autonomen' bei Demonstrationen benutzt, um sich vor unerwünschten Fotos und eventueller Strafverfolgung zu schützen. Dies führte zum Vermummungsverbot (siehe auch: Versammlungsgesetz Österreich und 'Schutzwaffen'), wodurch die 'Hasskappe' zumehmend seltener auf Demonstrationen zu sehen ist; dei Formen haben sich geändet.

 Jedoch gibt es auch DesignerInnen/ KünstlerInnen die sich in subversiver/individueller Form mit dem Thema beschäftigen.
 
hasskhassk
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 http://sum1.onreact.com/?p=846; http://www.rijkeboer.com/index.php/gallery/image_full/84 

"The Fear in the air has taken a physical form. People are constantly reminded of this lingering menace, blown up to unimaginable proportions. We walk the streets with eyes wide opened, searching for the mysterious object. Anything can be the enemy, from a suitcase to a dollhouse." (http://sum1.onreact.com/?p=785)
 

<!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman";} a:link, span.MsoHyperlink {color:blue; text-decoration:underline; text-underline:single;} a:visited, span.MsoHyperlinkFollowed {color:purple; text-decoration:underline; text-underline:single;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} -->

 

Holert, Tom/Terkessidis, Mark (1996): Mainstream der Minderheiten. Pop in der Kontrollgesellschaft.

by claudi chaos — last modified Jan 11, 2010 01:57 PM
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Holert, Tom/Terkessidis, Mark (1996):  Mainstream der Minderheiten. Pop in der Kontrollgesellschaft. Berlin: Edition ID-Archiv.
http://www.nadir.org/nadir/archiv/Diverses/pdfs/holert_mainstream.pdf

MdM

Mit 1989, Rostock, Hoyerswerda und der These vom >>Ende der Jugendkultur<< verlor auch das Wörtchen Pop seine vielbeschworene Unschuld. Die subkulturellen Codes und Stile gerieten nun generell unter Verdacht, nur wenig Auskunft über die Einstellung und Haltung von Individuen zu geben. Viel wurde hierzu in den letzten sieben Jahren diskutiert, doch mit kaum feststellbarem Ergebnis.
Mainstream der Minderheiten setzt an dieser Diskussion an und untersucht die Funktionen, die Pop als Vehikel für Minderheitenkulturen, aber ebenso für die Zwecke nationaler Repräsentation tauglich macht. Entwicklungen wie Techno, Swingbeat, Britpop oder Crossover werden nicht außer acht gelassen, jedoch immer wieder auf die Schlüsselaspekte von Repräsentieren und Repräsentiertwerden, Ein- und Ausschlußmechanismen bezogen. Die Beiträge geben einen Einblick in die gegenwärtige kritische Popdiskussion und treiben sie analytisch voran. Der Band wird mit Sicherheit ein widerstreitendes Echo auslösen und für die eine oder andere Aufgeregtheit sorgen.

Mit Beiträgen von:
-Diedrich Diederichsen: Pop-Subjektivitäten
-Christoph Gurk: Pop-Ökonomie
-Uli Hufen: Pop in Osteuropa
-Mark Terkessidis: Die Ethnie und der deutsche Schlager
-Birgit Schmitz: Die >>Jugend<< und die Jugendkultur
-Kerstin Grether: Identitätsmuster für Frauen im Musikbiz
-Tom Holert: Pop als Arbeitsfeld für Intellektuelle
-Mercedes Bunz: Techno als >>internationaler Underground<<
-Barbara Kirchner: Techno in den Medien
-Ralph Christoph: Rollenspiele im HipHop
u.a.

vgl: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/id-verlag/books/Mainstre.htm

Dec 14, 2009

riot grrrrls

by claudi chaos — last modified Dec 14, 2009 01:01 PM
riotgrrrls

 

[http://showeredandblueblazered.com/2009/05/coathangers-play-with-fire-in-90s-rock.html]

‚Riot Grrrls’

...ist die Bezeichnung einer feministischen Bewegung, welche unter anderem Musik für ihre Ziele funktionalisiert; sie bildete sich Anfang der 1990er Jahre in der US-amerikanischen Punk- und Hardcore Szene heraus. „Als symbolischer Auftakt gilt das 1991 veröffentlichte Manifest ‚Revolution Girl Style Now’“(Ladyshake Kollektiv)

Die AnhängerInnen aus verschiedensten (Gegen)kulturellen Bewegungen kritisieren die, von ihnen als patriarchal beschriebene Gesellschaftsordnung allgemein, wie auch herrschende patriarchale
Strukturen in den (progressiven) Subkulturen selbst. Ebenso werden die männliche Dominanz in der Musikszene und die nicht vorhandene Gleichberechtigung in der Kunst- und Kulturszene thematisiert. 

Zudem werden im Rahmen der Riot-Grrrl-Bewegung neben Gleichberechtigung und künstlerischer Verwirklichung von Frauen und Männern die Selbstverwaltung von KünstlerInnen und die Schaffung von alternativen Produktions- und Vertriebsstrukturen thematisiert.

riotgrrrls[http://www.polyvore.com/punk_rock_ska_rockabilly_oi/collection?id=124043]

Durch „parodistische Selbstbezeichnungen“ (Holert/Terkessidis 1996: 8), ein meist übersteigert ‚weibliches’ Äußeres (als Zeichen von Zurückeroberung fremdbestimmter Zuschreibungen) und die damit verbundene Verfremdung/Neucodierung üblicher Normen und Zeichensysteme, bedienen sich vielfach einer Kommunikationsguerilla-Taktik. Damit hat das verbreitete Unterwerfen unter Mode-, Körper- und Geschlechterdiktat der typischen „Love-Parade-Girlies“ (Weber 1996: 50) jedoch nichts zu tun – ein solches Verhalten dient viel eher
der „Einlösung und nicht der Auflösung der Gleichung Sex = Gender“. (Weber 1996: 51) Ein sexy- stylish- mädchenhaftes Auftreten und eine oftmals damit verbundene, zwanghafte Körperkontrolle, nur um der Mode zu entsprechen, ist schlicht als Pervertierung der Riot-Grrrl-
Taktik des „Zurückeroberns fremdbestimmter Zuschreibungen“ (ebd.) zu werten.

letigreletigre
[http://vu.morrissey-solo.com/vu/cd/letigre2.jpg; http://media.musictoday.com/store/bands/634/product_large/LDCD06.JPG]

VertreterInnen: Babes In Toyland, Bikini Kill, Hole, Le Tigre, Bratmobile, Sleater-Kinney, Jack Off Jill, Excuse 17, Mecca Normal, Tribe 8, L7, Team Dresch

vgl:
-Ladyshake Kollektiv (o.J.): Spielarten des Postfeminismus: Die "riot grrrl"- Bewegung. Bielefeld. URL: http://ladyshake.de/text1.htm
-Holert, Tom/Terkessidis, Mark (Hg.) (1996): Mainstream der Minderheiten. Pop in der Kontrollgesellschaft. Berlin: Edition ID-Archiv
http://www.nadir.org/nadir/archiv/Diverses/pdfs/holert_mainstream.pdf
-Weber, Annette (1996): Miniaturstaat Rave-Nation. Konservatismus im Kontext der Techno-Community. In: Holert/Terkessidis (1996-s.o.)
-wikipedia.org

 

 

Bey, Hakim (1991): T.A.Z. – Die temporäre autonome Zone.

by claudi chaos — last modified Dec 14, 2009 12:52 PM
Filed Under:

 

Bey; Hakim (1991): T.A.Z. – Die temporäre autonome Zone. Berlin-Amsterdam: ID-Archiv.
full download:

Buchformat: http://www.scribd.com/doc/11469916/Taz

oder gegliederthttp://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Anarchistische_Bewegungen/taz/taz.html

 taz_scan

Hakim Bey beschreibt in seinem 1991 verfassten Essay ‚Die temporäre autonome Zone’, gestützt durch Aufzeichnungen und Überlieferungen der Geschichte, Kommuniqués diverser Zusammenschlüsse, einem Konglomerat von Ideen der Situationisten und Surrealisten sowie der Aufarbeitung verschiedener konkret utopischer Vorstellungen und
dezentralistischer Lebensmodelle (s)eine anarchistische Theorie der TAZ, die für viele subkulturelle, widerständische Bewegungen von maßgeblicher Bedeutung war und ist.
In seinem Ansatz werden alternative Räume skizziert, in denen herrschende Ordnungen und die Macht der Autoritäten (zumindest temporär und zumeist lokal begrenzt) aufgehoben werden. Deshalb finden sich seine Vorstellungen auch in politischen Aktionen, wie denen der ‚Reclaim the Streets’-Bewegung und anderen Formen des kreativen Straßenprotests eben so wieder, wie in der Ideologie von HausbesetzerInnen, WagenplatzbewohnerInnen und TravellerInnen.


Bey geht davon aus, dass solche „freie[n] Enklaven heutzutage nicht nur möglich, sondern auch existent sind.“ (Bey 1991: 110) Er beschreibt die TAZ jedoch ein mögliches Modell und „nicht als exklusiven Selbstzweck, wodurch alle anderen Formen der Organisation, Taktiken und Ziele ersetzt werden könnten.“ (Bey 1991: 112)

 

pink&silver

by claudi chaos — last modified Dec 14, 2009 12:52 PM

Pink & Silver: Gender Trouble und Queer Politics


[http://www.antenna.nl/organicchaos/img/start_2.jpg]

Die Aktionsform Pink & Silver ist inspiriert von postmodernen feministischen Theorien bzw. der Queer Theory , die die gesellschaftliche Funktion von Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität als Regulationssystem ins Zentrum der Analyse stellt.

Pink & Silver ist das »Spiel mit den Geschlechterrollen«. Dieses wird zum einen in der (Ver-)Kleidung gesehen – Männer in rosa Kleidern und Röcken, geschlechtsneutrale Overalls, Puschel und Glitter – zum Anderen im Auftreten, Frivolität als befreiendes Moment und Konfrontation ohne Mackermilitanz. Gewollt ist also ein ›Angriff‹ auf die heterosexistische Kleider- und Benimmordnung sowohl nach innen, also innerhalb der Gruppe, als auch nach ausßn als Wirkung auf die Nicht-Beteiligten.

 p&sactionp&shat

[http://aaog.blogsport.de/images/pinkandsilver.jpg; http://farm1.static.flickr.com/239/452440016_2cb866e8d1_m.jpg]

 

Die AktivistInnen in Pink und Silber, üben Choreographien, Lieder und Sprüche ein und tanzen damit durch die Straßen, Kaufhäuser, Bürogebäude etc. Das Modell ist offen und integrativ, jedeR kann mitmachen, es gibt keine feste oder geschlossene Gruppe. Pink & Silver hat den Anspruch, basisdemokratisch zu sein.

Die schnelle Kommunikation ist über verschiedene Handzeichen geregelt. Für das Agieren bei Aktionen gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, durch vorher abgesprochene Rufe bestimmtes Verhalten, z.B. Änderung der Aufstellung im Block auszulösen.

 

Durch genaue Absprachen vor, sowie Reflexion nach Aktionen soll Vertrauen aufgebaut werden, was mehr Mut und Entschlossenheit in der Gruppe möglich macht. Das bedeutet, dass v.a. die Vor-, aber auch die Nachbereitungsphase für das Gelingen von Pink & Silver sehr wichtig ist.

 

Die ›Wurzeln‹ der Aktionsform Pink & Silver finden sich im radical cheerleading, welches seit Mitte der 90er Jahre erstmals in Kanada, den USA und Grossbritannien auftauchte. Die Idee und Praxis dabei war, langweilige Latschdemonstrationen zu bereichern, die TeilnehmerInnen zu motivieren sowie eine neue Außenwirkung zu erzielen. Das traditionelle cheerleading mit seinen geschlechtsstereotypen Bildern wurde umgedeutet und für politische Inhalte verwendet.

Aus verschiedensten Aktionsformen, politischen Strömungen und Theorien fließen Elemente in die Pink & Silver-Praxis ein, wie z.B. aus dem reclaim the streets (die Aneignung, Zurückeroberung der Strassen), crossdressing und Queer-Bewegung (Spiel mit den Geschlechterrollen, Dekonstruktion von Geschlecht), der Tunten-Terror-Tour, Tute Bianche, schwarzer Block (hier vor allem die Kommunikationsstrukturen), Sambagruppen (Spass und Lärm), Akrobatik auf Demos oder auch aus Ansätzen der Kommunikationsguerilla (Irritation, Umdeutung vorhandener Bilder und Zuschreibungen).

 

Auch gibt es die Variation 'blue&silver'. Erstmals angewandt in Deutschland, wird sich hierbei der Farbe des deutschen Bundesgrenzschutzes und privater Sicherheitsdiesnste bedient. So sollen deren oftmalige rassistische und/oder g

ewaltbehaftete Verhaltensweisen aufmerksam zu machen.

 

Erstmals in Pink & Silver sind DemonstrantInnen in Prag anläßlich des IWF-Gipfels öffentlich in Erscheinung getreten. Es folgten Aktionen zum G8-Gipfel in Genua im Sommer 2001.

 

vgl:

Amann, Mark (2007): go.stop.act!. Frankfurt am Main: Trotzdem Verlag, 2. Auflage, 124-136.

http://www.copyriot.com/bewegt/p&s+tb.html

&amp;amp;lt;!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman";} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --&amp;amp;gt;

 

 

 

RTS reclaim the streets

by claudi chaos — last modified Dec 14, 2009 12:51 PM

"Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution" (Emma Goldman, Anarchistin)

[RTS-Party 1997,London; http://wiki.infoshop.org/Reclaim_the_Streets]

„(…) Reclaim The Streets [entwickelte sich] zu einer politischen Aktionsform, die geeignet war verschiedenste Themen aufzugreifen und diese in den Zusammenhang mit Forderungen nach einem in allen Bereichen selbstbestimmten Leben zu stellen. Gerade diese Verbindung von Aneignungspolitik und unmittelbarer, selbstbestimmter Gestaltung, zusammen mit Musik, Tanz und Spaß waren [und sind] das besondere an Reclaim The Streets und mach(t)en die Attraktivität und Anziehungskraft aus.“ (Amann 2007: 46)

Reclaim the Streets
Reclaim the Streets (RTS) entstand in den frühen 1990er Jahren in
London zugleich mit anderen neuen Formen des kreativen (Party)Protests, die sich von den üblichen Demonstrationszügen abhoben. Spater wurden RTS-Parties in allen Ländern der Erde durchgeführt. Aufgrund repressiver Maßnahmen ist es heute (fast) nicht mehr möglich, Aktionen in ursprünglicher Form durchzuführen (früher fanden RTS-Partys, auch aus einem politischen Verständnis heraus meist unangemeldet statt).

rts[http://anarchyfiles.wordpress.com/2009/02/02/governments-across-europe-tremble-as-angry-people-take-to-the-streets/]

Vorerst war RTS eine Gruppe aus UmweltschützerInnen, die die Londoner Aktionen koordinierte; zunehmend verlagerten sich die Interessen jedoch von (rein) ökologischen auch immer mehr zu sozialen und aus der lokalen Londoner RTS wurde eine weltweite Bewegung. StraßenbaugegnerInnen, VertreterInnen politischer und sozialer Initiativen sowie verschiedener Frauennetzwerke, Teknoheads und Partyvolk, HausbesetzerInnen sowie AnhängerInnen anderer subkultureller Erscheinungen, Zugehörige marginalisierter Gruppen etc. schlossen sich zu Allianzen zusammen und versuchten gemeinsam, durch direkte Aktionen und die damit verbundene mehr oder weniger kurzfristige Besetzung des Straßenraums auf Gentrifizierung, wachsende soziale Probleme, herrschende Repressionsmethoden, kapitalistische Vereinnahmung von Gemeingütern und die damit
verbundene tägliche ‚rat race’ ums Geld, aufmerksam zu machen. So wurde (und wird) das Aktionsareal zu einem „Sammelbecken für ein weites Spektrum kritischer, aktionsorientierter Politgruppen“ (Brünzels 1999: 5) mit dem Ziel, einer lediglich profitorientierten Nutzung von
Straßenraum zu Zwecken von Konsum und Transport entgegenzuwirken, also die Gestaltung des öffentlichen Raums zumindest temporär selbst in die Hand zu nehmen und ihn kurzzeitig in einen „glatten, maßlosen Raum“ (Nowotny/Raunig 2007) zu verwandeln. 

 

[http://www.damicon.fi/fri/photo/street-party-8]

Bei RTS-Aktionen werden verschiedenste Aktions- und Erscheinungsformen miteinander verschmolzen. Primäre Triebkraft ist die Überzeugung, dass Protest auch Spass machen kann und soll.
Es gibt es keine starre Positionierung, ebenfalls keine Ansprachen und auch nur manchmal themenbezogene Redebeiträge über ein Soundsystem – somit sind Transparente und Flugzettel (die auch erst gemacht werden müssen…) oft die einzige Möglichkeit den Dissens mit dem Bestehendem zu kommunizieren, wobei unklar bleibt, wie sehr diese wahrgenommen werden und ob die Botschaft, die übermittelt werden soll, verinnerlicht wird. Dazu Brünzels: „Diese potentielle Offenheit ist Schwäche und Stärke des Party-Protests zugleich.“ (Brünzels 1999: 11) Hinsichtlich solcher Überlegungen stellt sich immer wieder die Frage, ob und vor allem wie stark der politische Aspekt bei Straßenpartys, bei denen Musik, Tanz, zwischenmenschliche Kommunikation und Spaß im Vordergrund stehen, bei welchen also die
Aktion über theoretische Überlegungen gestellt wird, von den TeilnehmerInnen erkannt beziehungsweise nach der Aktion persönlich verwertet und weitergetragen wird.

[London 1996; http://tash.gn.apc.org/gal_rts1.htm]

Ob die Party zum subversiven Akt, zum Karneval, zum friedlichen Protest, zum Kommerz oder zur Konfrontation wird, hängt davon ab, ob es gelingt, herrschende Codes zu benutzen und zu verschieben, von der Bereitschaft der Aktivistinnen und Zaungäste, symbolische Grenzen zu überschreiten (…)“(Brünzels 1999: 11)
Also sind auch solche Protestaktionen, durch die unangefochten hehre Ziele wie Selbstbestimmung, Minimierung von Ausgrenzung und Wiederaneignung von Raum um Platz für die Bedürfnisse der Menschen zu schaffen usw., angestrebt werden und welche die Idee Beteiligung und Mitbestimmung Aller umzusetzen versuchen, nicht zwangsläufig davor gefeit, ritualisiert und ‚domestiziert’ zu werden, also zu einem konsumorientierten Spektakelevent zu verkommen. Damit sich das Konzept von dezentraler Organisation samt politischer Wirkung
realisiert, braucht es Überzeugung, Beharrlichkeit und eine gehörige Portion ‚Glück’, denn ebenso wie der Verlauf einer Straßenparade nicht bis ins Kleinste vorgeplant werden kann (dies ist auch in keiner Weise die Intention solcher Unternehmungen), ist es ebenso ausgeschlossen, die Auswirkungen und die längerfristige Entwicklung solcher Aktionen vorauszusagen.

 

antifa, anti-antifa und die umcodierung

by claudi chaos — last modified Dec 14, 2009 12:50 PM
Filed Under:
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw/rechtsextremismus/091027.jhtml?pbild=1Das Logo und das Auftreten bei Antifa(Antifaschismus)-Demos ist seit vielen Jahren bekannt. Seit einigen Jahren irritieren jedoch Gruppen, die sich selbst „autonome Nationalisten“ nennen. Sie tragen Kleidung, die allgemein linken Szenen zugerechnet wird, sie übernehmen deren Ästhetik.

 

autnat
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw/rechtsextremismus/091027.jhtml?pbild=1

 

Linksautonomer Kleidungsstyl , Logos, Parolen und Inhalte werden regelmässig von diesen benutzt, verändert und lassen heute zwei mal hinaschaun wenn sich irgendwo ein Black Block formiert hat. und auch musikalisch gehen sie neue Wege: So werden im Internet teilweise heftig Debatten zwischen „autonomen Nationalisten“ und „traditionellen“ Rechtsextremisten geführt, die etwa um die Frage kreisen, ob HipHop sich zur rechtsextremen Agitation eigne oder nicht doch „undeutsch“ sei.

Das krasseste Beispiel von der Übernahme linker Symbole ist wohl das Logo der Antifa, wo kurzerhand der Schriftzug „Antifaschistische Aktion“ durch „Nationale Sozialisten / Bundesweite Aktion“ ersetzt wurde. Dies sorgt zurecht für Verwirrung, wenn Nationalsozialisten unter dem Banner ihrer Feinde stehen.

antiantifa
[http://infovs.blogsport.de/2008/07/

]

anti

 

Autonomer Nationalismus ist überwiegend ein städtisches Phänomen, obwohl sich Entwicklungen andeuten, dass er auch in ländlich strukturierten Gebieten an Bedeutung gewinnt. Zuerst tauchte 2002 eine Gruppe in Berlin auf, die sich Anti-Antifa-Aktivitäten verschrieben hatte.

In einem Demonstrationsaufruf hieß es: "Die schwarze Kleidung ermöglicht uns, dass wir von ANTIFAS, Bullen und anderen nicht mehr auseinander gehalten und erkannt werden können. [...]"

 

Hier eine weitere Gegenüberstellung eines Logos:

gnwpanti

 

[http://www.stripovi.com/forum/AvatarUpload/good_night_white_pride.gif

http://www.consdaple.de/shop/catalog/images/aufkleber/21-456.gif

]

 

vgl:

http://www.mannigfaltig.de/PDF/kurze_PDFs_Rechtsextremismus/nationalismus.pdf

 

http://infovs.blogsport.de/2008/07/

 

 

Schönberger / Sutter (Hrsg.): Kommt herunter, reiht euch ein ... Eine kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen

by claudi chaos — last modified Dec 14, 2009 12:40 PM


Schönberger | Sutter (Hrsg.) Cover: Kommt herunter, reiht euch ein ...

 

Kommt herunter, reiht euch ein ...
Eine kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen 

Im Laufe der wechselvollen Geschichte der sozialen Bewegungen hat sich ein vielfältiges Repertoire an Protestformen herausgebildet, mit denen versucht wird, einzugreifen, zu verhindern oder zu behindern sowie gesellschaftliche Veränderung denkbar und möglich zu machen. Dazu gehören Straßendemonstrationen, Kundgebungen, Infostände, Happenings, Reclaim-the-Street-Partys, Pink & Silver, Rebel Clown Army, Streiks oder direkte Aktionen sowie Aktionen des zivilen Ungehorsams wie beispielsweise Boykott-Aktionen, Sitzblockaden oder Tortenwerfen.

 

Um Protest nach außen zu vermitteln, werden Unterschriften gesammelt, Petitionen verfasst, Fahnen geschwenkt, Transparente gemalt, Plakate layoutet, Graffitis gesprüht, Flugblätter verteilt, Musik gespielt und Lieder gesungen oder auch einfach nur bestimmte Kleidungsstücke getragen.

 

Dieses Buch beschreibt die wechselvollen Geschichten des Protests sozialer Bewegungen anhand dieser und anderer Aktionsformen sowie die damit verbundenen Kommunikations- und Handlungsmuster von 1848/49 bis heute. Die Beiträge umreißen eine Vorgeschichte der sozialen Revolten der 1960er-Jahre und zeichnen nach, was sich in der Folgezeit unter dem Einfluss von »1968« entwickelt hat. Erkenntnisleitend ist dabei die Frage nach dem Möglichkeitshorizont aktueller Protestformen.

 

vgl: http://www.assoziation-a.de/neu/Kommt_herunter.htm

 

radical cheerleading

by claudi chaos — last modified Dec 14, 2009 12:39 PM

Radical Cheerleading ist das Aufführen von Choreographien in einem Kontext, in dem so eine Art von Aktion und Performanz nicht erwartet wird. Neben dem Spaß, den das lustvolle Bewegen macht, geht es auch darum, vorherrschenden Repräsentationen etwas entgegenzusetzen, das vorerst im Kontext politischer Demonstrationen nicht erwartet wird.

[http://www.adelaide.foe.org.au/wp-content/uploads/2008/03/p1010758.jpg

 

Im Sommer 1996 entwickelten die drei Schwestern Cara, Aimee und Coleen Jennings aus Florida – so die Gründungslegende – Die Idee des 'radical cheerleading' wurde u.a. aus Frustration über das partriarchale Gehabe auf Demos im anarchistisch-linken Umfeld  entwickelt. Um politischen Forderungen auf andersartige, subversive Weise mehr Ausdruck zu verleihen wurden Anleihen von Cheerleadern genommen und mit choreografierten Bewegungen sowie Sprechgesängen kombiniert und folgend auf Demonstrationen performet. Statt sich den Schönheitsnormierungen und Körperdisziplinierungen des Cheerleadings zu unterwerfen, werden Choreographien und Outfits in abgewandelter Form übernommen und radikalisiert. Strenge Kleidungsvorschriften gibt es dabei nicht. Erlaubt ist, was gefällt und auffällt. Und statt der Jubelrufe werden politsche Parolen oder Forderungen in Form von sogenannten Cheers (längere Texte, die nur einmal wiederholt werden) gesungen.

[http://img150.imageshack.us/img150/9464/dsc0099vn9.jpg]

 

Es entstehen Irritationen bei den ZuschauerInnen, die auf den ersten Blick die bekannten Cheerleader zu identifzieren meinen, beim genauer Hinsehen aber in dem bunten Haufen mitunter auch Männer in kurzen Röckchen entdecken oder subversionen des Settings ausmachen. Durch solche parodistischen Variationenwerden bekannte Bilder oder Umgangsformen in Frage gestellt und gleichzeitig Aufmerksamkeit für die transportierten Inhalte erregt: „Radical Cheerleading is protest and performance! It is activism with pom-poms and combat boots! It is non-violent direct action in the form of street theater. And it’s FUN!” verkündet eine der Websites der Radical Cheerleaders.

Spaß ist eine zentrale, aber keineswegs die einzige Motivation – Themen wie (Hetero)Sexismus, Mißbrauch, vermeintliche Schönheitsideale und Magersucht werden ebenso Thematisiert wie auch weitläufigere Themen wie kapitalistischer Erfolgsdruck, Polizeigewalt, staatliche Repression und rassistische Grenzziehung.

Texte wie auch der politischen Entstehungskontext verweisen auf einen anarchistisch bzw. globalisierungskritischen Hintergrund. Nach den ersten Radical Cheerleading-Workshops auf der „Sister Subverter-Conference“ in Arkansas im August 1997 verbreitet sich die Idee des Radical Cheerleading vor allem in Nordamerika. Eigene „squads“ werden in verschiedenen Städten gegründet, Netzwerke aufgebaut und auch in Europa, v.a. in Großbritannien, finden sich erste „Ablegerinnen“. Bei den Demonstrationen in Seattle gegen das WTO-Treffen im November 1999 kursierten bereits eigene Mini-Cheer-Hand bücher unter den DemonstrantInnen, im Sommer 2001 fand die erste Radical-Cheerleading-Konferenz mit über 100 TeilnehmerInnen in Kanada statt. Seit dem regt sich auch verstärktes mediales Interesse an den Radical Cheerleaders, so wurden die „Jennings Sisters“ vom „Spin“, einem renomierten Musik-Magazin interviewt und ihre „Show“ ins Whitney Museum of American Art in New York eingeladen. Aber trotz dererlei Vereinnahmungs versuche schrecken Cara Jennings nicht von den Weiterführungen ihrer Radical Cheerleading-Gruppen zurück. Radikale Ideen würden früher oder später eben immer vom Mainstream absorbiert und angepasst, so die nüchterne Erkenntnis.

vgl: 

Amann, Mark (2007): go.stop.act!. Frankfurt am Main: Trotzdem Verlag, 2. Auflage, s. 137-139.
http://www.fibrig.net/wordpress/?page_id=167
http://www.grundrisse.net/texte_2/texte_2_pinksilver.htm

 

 

Nov 25, 2009

front deutscher äpfel

by claudi chaos — last modified Nov 25, 2009 02:45 PM

 

apfelfroont

propagandavideo: http://www.youtube.com/watch?v=lHcSO6JGG4U 

link zu anderen youtube-videos: http://video.google.at/videosearch?hl=de&source=hp&q=deutsche%20apfel%20front&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wv# 

Die Front deutscher Äpfel (FDÄ) ist eine 2004 in Leipzig gegründete satirische Organisation, die rechtsextreme Parteien, insbesondere die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD), parodiert. Sie unterteilt sich in Anlehnung an ehemalige oder existierende rechtsextreme Organisationsstrukturen in zahlreiche Untergruppen wie die Jugendorganisation Nationales Frischobst Deutschland (NFD), die Frauenorganisation Bund weicher Birnen (BWB) und zahlreiche lokale Gaue. Der Name geht zurück auf den NPD-Politiker Holger Apfel.

Seit ihrer Gründung 2004 tritt die Apfelfront bei allen größeren NPD- und Neonazi-Aufmärschen i auf, erstmals auf der Neonazidemonstration am 3. Oktober 2004 auf der NPD-Kundgebung in Leipzig, die erfolgreich verhindert werden konnte. 

Die Apfelaktivisten treten bei ihren Aktionen mit schwarzen Anzügen auf, weshalb sie sich selbst als „bestangezogenster, frisch geduschtester und best aussehendster schwarzer Block aller Zeiten“ bezeichneten. Am linken Arm tragen sie eine rote Armbinde mit einem schwarzen Apfel im weißen Kreis, die stark an die Armbinde mit dem Hakenkreuz aus der Zeit des Nationalsozialismus erinnert. Die Akteure reagierten damit auf die Übernahme ursprünglich linker und/oder  antiimperialistischer Codes und Kleidungsstücke.

Daneben bittet die Apfelfront öffentlich um Unterwanderung ihrer Gruppe durch den Vefassungsschutz. Dies, so argumentiert die Apfelfront, sei ein wichtiger Prozess einer jeden nationalen Gruppierung, als die die Apfelfront dastehen möchte, und würde einen großen Schritt nach vorn bedeuten. Außerdem wäre es der einzig logische Schritt nach der erfolgten erkennungsdienstlichen Erfassung der Apfel-Armbinden.

 http://www.apfelfront.de/

http://de.wikipedia.org/wiki/Front_Deutscher_%C3%84pfel

Nov 18, 2009

Versammlungsgesetz Österreich

by claudi chaos — last modified Nov 18, 2009 03:25 PM
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versammlungsgesetz österreich, neueste fassung 2009

 Bundeskanzleramt [Rechtsinformationssystem] 2009: Bundesrecht: Gesamte Rechtsvorschrift
für Versammlungsgesetz 1953. http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10000249&ShowPrintPreview=True
http://no-racism.net/article/1066/

Anmerkungen zum Versammlungsrecht (oft fälschlich ‚Demonstrationsrecht’ genannt):

Laut § 9 ist es untersagt, Waffen jeglicher Art zu tragen sowie
“Gesichtszüge durch Kleidung oder andere Gegenstände“ zu verhüllen, um die „Wiedererkennung im Zusammenhang mit der Versammlung zu verhindern“.

sonstiges:
Artikel 12 Staatsgrundgesetz 1867: „Die Österreichischen Staatsbürger haben das Recht sich zu Versammeln
und Vereine zu bilden.“
Artikel 11 Europäische Menschenrechtskommission: „Alle Menschen haben das Recht, sich friedlich zu Versammeln (...) Dieser Artikel verbietet nicht, daß [sic!] die Ausübung dieser Rechte durch Mitglieder der Streitkräfte, der Polizei oder der Staatsverwaltung gesetzlichen Einschränkungen unterworfen wird.“ (Europäische Menschenrechtskonvention 2003: 5, 6)
Das österreichische Verfassungsrecht gewährleistet die Vorbereitung von Versammlungen ohne Behördliche Beschränkungen. Die OrganisatorInnen haben das Recht, den Ort und verwendeten Hilfsmittel (wie Lautsprecherwagen, Transparente, Informationstische etc.) frei zu wählen sowie letztere bei der Versammlung zu nutzen, sofern diese ordnungsgemäß angemeldet und darauffolgend bewilligt wurde (eine Demonstration muss spätestens 24 vor der Versammlung angezeigt werden; anzugeben sind: Zweck, Ort, Zeit und Hilfsmittel;
neben der Bundespolizeibehörde ist es auch nötig, die Straßenpolizeibehörde zu informieren). Widersprüchlich bleibt, ob es eine Ausnahme für ‚Spontanversammlungen’ gibt, da der Verfassungsgerichtshof festgestellt hat, dass „die Auflösung einer Versammlung nicht auf die bloße Verletzung der Anzeigepflicht gestützt werden kann“ (Noll 2002: 29) Staatliche Organe sind verpflichtet, „vernünftige und geeignete Maßnahmen zu treffen, um den friedvollen Verlauf von erlaubten Demonstrationen zu gewährleisten.“ (Noll 2002: 26) Die Versammlung kann
untersagt werden, wenn der Zweck nicht mit den Strafgesetzen vereinbar ist (z.B.: Widerbetätigung) oder die öffentliche Sicherheit definitiv gefährdet ist (bloße Vermutungen reichen nicht aus!). Die Versammlung kann Aufgelöst werden, wenn „sich in der Versammlung gesetzwidrige Vorgänge ereignen oder wenn sie einen die öffentliche Ordnung bedrohenden Charakter annimmt“ (§13 VersG.). Wird der Auflösung nicht Folge geleistet, verlassen die Beteiligten also nicht umgehend den Ort derselben, kann die „Auflösung durch Anwendung von
Zwangsmitteln in Vollzug gesetzt werden“ (§14).

Laut § 9 ist es untersagt, Waffen jeglicher Art zu tragen sowie
“Gesichtszüge durch Kleidung oder andere Gegenstände“ zu verhüllen, um die „Wiedererkennung im
Zusammenhang mit der Versammlung zu verhindern“.
 
vgl. Noll 2002: 25-29 und Bundeskanzleramt [Rechtsinformationssystem] 2009
sowie http://www.echr.coe.int/NR/rdonlyres/F45A65CD-38BE-4FF7-8284-
EE6C2BE36FB7/0/GermanAllemand.pdf    
und http://no-racism.net/article/1058