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Das Reformkleid

by Knowhere — last modified Apr 07, 2010 11:35 AM
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Reformkleid

 

 

Ende des 19. Jahrhunderts begann in Europa (England, Skandinavien, Deutschland) eine Reformbewegung, die sich gegen die damalige extreme Modellierung des weiblichen Körpers durch Korsett, Stützröcke und Polster wandte. Aus medizinischer Sicht wurde argumentiert, dass das Korsett die inneren Organe einenge und dadurch die Gebärfähigkeit der Trägerin beieinträchtige, und aus ästhetischen Gründen wurde die optische Unterteilung des weiblichen Körpers in mehrere Teile moniert. Es wurde gefordert, die Kleidung der Frau solle eine „Ganzheitlichkeit“ widerspiegeln. Aus emanzipatorischer Sicht solle ein Kleid praktisch sein und Mobilität erlauben. In gebildeten bürgerlichen Kreisen (Beamte, neue Angestellte, geistig und künstlerische Berufe) wurde das „Reformkleid“ propagiert. Es war aus leichtem Stoff und locker fallend und zeigte im Vergleich zur taillenbetonten Kleidung eine ganz neue Silhouette (Ellwanger 2002). Das Reformkleid ist Ausdruck gesellschaftlicher und politischer Strömungen. Die kritischen Zeichnungen der Zeit zeigen, dass Kleidung als Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklungen öffentlich und kontrovers diskutiert wurde. Heute ist für uns die Symbolsprache des Reformkleides nicht mehr ohne weiteres erkennbar, wir brauchen ergänzende Informationen über den Zeitgeist um 1900, um die mit dem Kleid kommunizierten Inhalte zu verstehen.

 

Vgl: (http://www.journal-ethnologie.de/Deutsch/Schwerpunktthemen/Schwerpunktthemen_2006/Hautzeichen_-_Koerperbilder/Kleidung_und_Koerper_international:_Ein_Perspektivenwechsel/index.phtml)
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