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Rotzfreche Asphalt Kultur

by r0112516 — last modified Apr 05, 2010 01:48 PM

Die Rotzfreche Asphalt Kultur (RAK) ist ein Zusammenschluss linker Straßenmusiker_innen, Kabarettist_innen und Theaterleute. Seit nunmehr 30 Jahren machen die RAKis in unterschiedlichen Be­setzun­gen und Generationen die Straßen unsicher mit dem Versuch, etwas Chaos und Träume in die Köpfe zu streuen und den grauen Alltag umzukrempeln.

RAK

Die RAK bildete sich 1978 als Dachverband verschiedener kultureller Gruppen auf dem “Bundeskongress der Bürgerinitiativen gegen Atomkraft”. Aber bald redete keiner mehr von Dachverband. Bald sagte man nur noch RAK und damit meinte man sich selber, alle anderen Straßenmusiker, Liedermacher, Theatergruppen, Jongleure und Clowngruppen.
Die RAK war ein Zusammenschluss, so etwas wie ein Berufsverband ohne Beitragsgelder und besteht auch heute noch als lockerer Zusammenhang linker Straßenkünstler_innen. Nicht alle waren bei der RAK dabei, aber alle die wollten, konnten mitmachen; die Organisation war schon immer sehr anarchisch. Es gab keine Hierarchie und keine Vorsitzenden (und wenn es einer versucht dann wird er meistens nicht ernst genommen). Wichtiger ist uns die Solidarität und der Austausch.
Wir sehen die Straße auch immer als Raum unsere Ideen, Kritiken und Träume in die Welt zu tragen und den grauen Alltag ordentlich auf den Kopf zu stellen. Musik allein hat zwar noch keine Gesellschafts"ordnung" umgeworfen,aber wir sehen unsere Kultur als ein Stück gelebte Utopie und glauben, dass sie unmittelbarer und direkter wirkt als verteilte Flugblätter. Trotz dem Straßenmusikverbot in vielen Städten, gingen wir immer wieder auf die Straße. Unvergessen bleiben jene Tage, in denen etwa 50 RAK-Musiker_innen Straßen und Plätze in Freiburg besetzten und immer dort musizierten, wo die Polizei gerade nicht Strassenmusiker_innen verhaftete.
Damals traf sich die RAK regelmäßig in diversen Städten wie Wuppertal, Braunschweig, Freiburg oder Bremen. Die Treffen endeten immer mit einem gemeinsamen Galaabend, an dem jede der teilnehmenden Gruppen 20 Minuten lang auftrat. Das Programm war meist sehr lang und zeigte oft ein breites Spektrum der Straßenkunst: vom anstrengenden und mit viel Inbrunst vorgetragenem “ganz linken Lied” und Spontantheater über mehr unterhaltsamere akrobatische Nummern, folkmusikalische Darbietungen bis hin zu sehr stillen Musikperformances gab es alles, was auf die Straße passte.

Eine Diskussion, die immer wieder aufflammte:
Ist RAK jetzt nur “politische Lieder gegen was” spielen, oder gehört auch Straßenmusik in weitestem Sinne dazu, wie z.B. Akkordeonmusik, die einfach die Innenstädte belebt? Ist “einfach Musik machen” schon politisch genug? Wirkt man damit schon genügend gegen das Establishment ?
Aber Grundsatzdiskussionen zogen sich niemals zu lange hin: Wortführer wurden einfach gepackt und an den Beinen aus dem Fenster gehalten. Erwies sich das als zu schwierig, übte man sich im Ignorieren von Kritik.
Die RAK hat viele Bands inspiriert und beeinflusst und viele alte Bekannte waren (oder sind noch) Teil von ihr wie zum Beispiel: Milch und Blut, Quetschenpaua, Brundibar One Man Band oder Klaus der Geiger. Heute gibt es eine wachsende Zahl von „jüngeren“ Bands im Umfeld der RAK. Wie zum Beispiel: Früchte des Zorns, Revolte Springen, Teds n Grog, Schall und Rauch, Geigerzähler und viele andere.

Mittlerweile können wir auf 30 Jahre Geschichte zurückblicken. Und die wenigsten von uns haben sie ganz miterlebt.

But the Future is unwritten and the Show must go on!

http://www.rak-treffen.de

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