Hutlose Bürschchen und halbreife Mädels.Protest und Polizei in der Schweiz
Die Autoren untersuchen mit einem vergleichenden Ansatz, warum sich in Zürich und Genf beim polizeilichen Ordnungsdienst zwei so unterschiedliche Kulturen herausgebildet haben. Der bisweilen exzessive Legalismus der Zürcher Polizei lässt sich historisch auf die Erschütterungen infolge des Landesstreiks von 1918 und auf den lokalen Konflikt zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten zurückführen. In Genf hingegen führte das Massaker vom 9. November 1932 (Soldaten der Schweizer Armee erschossen dreizehn Demonstranten) zu einem politischen und kulturellen Schock sondergleichen. Die Strategien der heutigen Akteure auf der Strasse orientieren sich an jenem symbolischenKampf, der sich tags darauf als "Demonstration auf dem Papier" in den Massenmedien abspielt.
M. Trackenberg, D.Wisler: Hutlose Bürschchen und halbreife Mädels, Haupt-Verlag, 2007.