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Genesis Breyer P-Orridge (Throbbing Gristle/Psychic TV)

by Knowhere — last modified Aug 07, 2010 11:15 AM

Genesis Breyer P-Orridge (* 22. Februar 1950 als Neil Andrew Megson in Manchester) ist ein englischer Performance-Künstler, Musiker und Schriftsteller. Anfang der 1970er gründete er zusammen mit Cosey Fanny Tutti und ihrem Partner, dem Musiker Chris Carter, die Performancegruppe Throbbing Gristle. Nach der Trennung von Throbbing Gristle gründete Orridge 1981 mit Peter Christopherson die Gruppe Psychic TV. Seit dem Jahr 2000 begann der Künstler gemeinsam mit Lady Jaye das Kunstprodukt „Breyer-P-Orridge” zu erschaffen. Ziel von P-Orridge und Breyer ist es, gemeinsam ein androgynes Zwitterwesen zu schaffen: So lässt sich P-Orridge als „S/He” zur Mann/Frau transplantieren und unterwirft sich zahlreichen chirurgischen Eingriffen, die Brustimplantate, Fettabsaugungen, Hautstraffungen usw. umfassen. Auch seine Zähne weichen einem komplett aus Gold gefertigten künstlichen Gebiss. Er/sie ähnelt damit mehr und mehr seiner um etliche Jahre jüngeren Partnerin.

genesis p-orridge

 

Anfang der 1970er gründete Genesis Breyer P-Orridge zusammen mit Cosey Fanny Tutti und ihrem Partner, dem Musiker Chris Carter, die Performancegruppe Throbbing Gristle. Throbbing Gristle sorgte bald für Aufsehen und prägte den Begriff Industrial Music. Auftritte von Throbbing Gristle galten stets als prekär, da die vier Protagonisten Stilelemente aus dem Nationalsozialismus  verwendeten, Gewalt und Pornografie kolportierten und Serienmörder und Okkultismus in ihren enervierenden Geräuscheruptionen „besangen”. Throbbing Gristle trennten sich 1981, treten jedoch seit 2004 wieder gemeinsam auf.

Nach der Trennung von Throbbing Gristle gründete Orridge 1981 mit Peter Christopherson (später Coil) die Gruppe Psychic TV 

Ihr Debüt war 1982 bei einem Event namens The Final Academy, einer viertägige Multimedia-Orgie in Manchester und in der Galerie B2 in Süd-London, mit Performance, Literatur, Film und Musik. Neben Psychiv TV traten z.B Cabaret Voltaire und  William S. Burroughts  auf. Technisch wurde neben Videoprojektionen und der visuell-halluzinatorischen Dreammachine auch digitales Sampling eingesetzt.

Die Gruppe gründete den als Propaganda-Instrument gedachten Temple of Psychic Youth (TOPY). Die lose Kommune scharte eine Reihe junger Leute in London um sich, propagierte aber ihre Ideen auch über Konzerte und Schriften, etwa unter dem Titel psychic music for psychic youth. Die Anhänger verehrten P-Orridge wie einen Guru. . Dieser berief sich auf Arbeiten von William S. Burroughts, Brion Gysin, Austin Osman Spare. Psychic TV thematisierte Geschlechtlichkeit und konfrontierte die Öffentlichkeit Mitte der 1980er unter anderem mit den Methoden des Piercings und der Sigillenmagie. 

(Vgl: http://de.wikipedia.org/wiki/Genesis_P-Orridge)

H/She

Im Werk Genesis Breyer P-Orridge’ (und seiner MitstreiterInnen) trifft man seit Beginn auf eine radikale Auseinandersetzung mit Transgender, Sexualität, Crossdressing, Radical-Queer, Pornographie, Sexualmagie und Hedonismus. Diese Momente werden in diversen Darstellungsformen exponiert. Genesis Breyer P-Orridge selbst verändert eben dies Selbst zu einem S-E-LF. Das antipapistische doppelseitige Psychic Cross [YXCVBNMZUERSETZEN!], das er zeitweilig verwendete, bringt die Doppelseitigkeit, Verkehrung und gegenideologische Verwendung klar zum Ausdruck. Nicht mehr das Spiegelspiel von I und Eye steht im Vordergund, sondern der Spiegel wird zur Schwelle einer magischen Durchdringung. Diese Pandrogynität verlangt nach einem anderen E. Einer Radikalisierung der Selbsttransformation. Becoming E. Damit wird die identifikatorische Praxis unter Leitung des Ich unterbrochen und der Körper einem Werden überantwortet, das nicht zu sich findet, sondern anderes – S-E-LF – produziert. So entstehen Singularitäten, deren Idiosynkrasien ausschweifen. Ein gender blending also, dessen blending die antike griechische Vorstellung der krasis nicht allein in Betracht zieht sondern in Totalanschlag bringt. Eine Mischung, die nichts mit einer mixis zu schaffen hat, bei der die Mischungskomponenten in einem nachträglichen Vorgang wieder getrennt werden können. Die krasis ist die ultimative und endgültige Mischung, die ein Drittes entspringen lässt. Was dergestalt flieht oder ausfliegt ist schärfste Attacke gegen oder Konfrontation einer krisis als Teilung der Entscheidung. Antithese zu jedem Versuch, den Krieg zu hegen, weiterhin im Rahmenwerk der Dualismen zu nisten und dieses durch strategische Verfügbarmachung und hierarchische Verteilungslogik zu stabilisieren. Durch Genesis Breyer P-Orridges Eingriffe und Veränderungen seines Körpers folglich auch eine radical-queer-attack. Die Freisetzung eines Programms ist anvisiert, das sowohl vom Instinkt, als auch von der encodierten DNA-Information gespeist wird. Kurz: Zuerst die Einschreibung eines Begehrens in eine wie auch immer geartete „Tiefenstruktur“, und dann der anschließende Ausbruch dieses Begehrens im Leib des oder der Einschreibenden mit ungeahnten Konsequenzen und als neues Fleisch.  Das bedeutet nicht zuletzt auch eine schroffe Absage an die bornierte Identitätsversessenheit und das peinliche Anerkennungs-BlaBla des Gay- and Lesbian-Establishments.(aus siehe: http://www.clubtransmediale.de/index.php?id=1262)

p-orridge 2

http://www.youtube.com/watch?v=6qFq03QAn3w

http://www.youtube.com/watch?v=k9D21xdwJc0

http://www.youtube.com/watch?v=vmLvQKmsUCQ

http://www.youtube.com/watch?v=QbkgK-eQqpk

 

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